14 Nov 2014

Vortrag mit Samantha Hargreaves

Geschrieben von Soroptimist

Samantha

Landraub in Afrika

Frauen leisten Widerstand – Sie brauchen aber unsere Solidarität!

Der exzessive Abbau von Rohstoffen gefährdet die Lebensgrundlagen unzähliger Menschen. Vor allem Frauen sind davon betroffen. Sie haben sich zusammengeschlossen und leisten Widerstand. Darüber berichtete die südafrikanische Aktivistin Samantha Hargreaves am 13. November in St. Pölten in der Aula des Sparkassenhauses.

Wir wollen mit dieser Veranstaltung auf die Probleme der Frauen in Afrika aufmerksam machen, und aufzeigen, was wir hier in Österreich tun können, um ihre Lebenssituation zu verbessern“ erklären Roswitha M. Reisinger, Präsidentin Soroptimist St. Pölten Allegria und Gertrude Eigelsreiter-Jashari, Geschäftsführerin von Südwind NÖ ihre Motivation, die Veranstaltung durchzuführen.

In ihrer Grußbotschaft sagt LR Mag.a Barbara Schwarz: „Frauen leisten weltweit gesehen den Großteil der Familienarbeit und sie sorgen für die Ernährung ihrer Familien und Angehörigen. Wenn ihnen die Basis für ihre Tätigkeitentzogen wird, beispielsweise durch Landenteignungen, ist ihre Lebensgrundlage in Gefahr. Es ist wichtig, das aufzuzeigen, sich weltweit zu vernetzen und auf die Bedeutung dieser besonderen Leistungen der Frauen für Gesellschaft, Ernährung, Wirtschaft und Umwelt hinzuweisen. Der Club Soroptimist St. Pölten und der Verein Südwind NÖ setzen hier ein wichtiges Zeichen, um auf diese Thematik hinzuweisen und Lösungen suchen“.

Hargreaves machte in ihrem Vortrag deutlich, dass durch den exzessiven Abbau der Ressourcen (Afrika besitzt 30% der weltweit vorkommenden Rohstoffe, wie Gold, Cobalt, Platin, Erdöl und Erdgas) die Menschenrechte gravierend verletzt werden: Die Wohnverhältnisse für die Bergarbeiter sind katastrophal, ebenso dramatisch zeigt sich der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser oder zum Gesundheitswesen. Landenteignung ohne Entschädigung oder Zuweisung adäquater Flächen ist an der Tagesordnung und führt zur Zerstörung der Lebensgrundlagen der Familien.

Frauen sind von den Auswirkungen dieses Raubbaus besonders betroffen. Ihre Arbeit ist entscheidend für das Wohl der Familien. Sie arbeiten bis zu 10 Stunden am Tag im Bergbau, sie müssen darüber hinaus genießbares Trinkwasser holen, Brennholz sammeln, Lebensmittel anbauen und Kinder, Alte und Kranke versorgen.

„Den Widerstand gegen diese Zerstörung der Umwelt und ihre Folgen gibt es schon länger. Doch erst durch die Frauen, die demonstrieren, protestieren und Plattformen besetzen, wurde dieser Widerstand sichtbar. Die Betreiber der Bergwerke müssen gezwungen werden, faire Gehälter, Sozialleistungen und Abgeltungen zu zahlen, um die regionale Armut zu lindern. Und vor allem, müssen wir alle unser Konsumverhalten ändern, sonst steht unser Planet bald in Flammen!“ erklärt Samantha Hargreaves ihr Engagement.

Sie hofft, mit ihren Vorträgen die Menschen zu sensibilisieren und die Bewusstseinsbildung zu fördern. In St. Pölten ist ihr das gelungen.

Die Veranstaltung wurde von Soroptimist International St. Pölten Allegria und Südwind NÖ organisiert und vom Land NÖ, der Sparkasse St. Pölten und BIO AUSTRIA unterstützt.

Über Samantha Hargreaves

Seit über 2o Jahren beschäftigt sich Hargreaves mit den Auswirkungen von Landreformen und Bergbau. Landgrabbing hält sie für ein entscheidendes neues Element der globalen Wirtschaft. Aktuell koordiniert sie ein afrikaweites Projekt um Reformen zu unterstützen, die die Sicherheit und den Schutz der Frauen vor Ausbeutung sicherstellen. www.womin.org.za

  • INFO

    Soroptimist International ist ein weltweites Netzwerk für berufstätige Frauen. Soroptimist International greift gesellschafts-politische Fragen auf und setzt sich in zahlreichen Projekten für Menschenrechte und die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen ein.

  • Soroptimist Symphony auf CD